Jennie erzähl mal: Wie ist das momentan mit Corona?

Moin ihr Lieben.
So langsam wird es still in Hamburg. Ungewohnt. Bedrückend. Und doch so wichtig. Die Sonne scheint, der lang erwartete Frühling streckt seine Fühler aus. Und wir? Sitzen Zuhause. Obwohl uns die Sehnsucht nach Freiheit hinaus zieht und unser Herz nach Beschäftigung ruft, nach Spaziergängen an der Alster, Treffen mit Freunden, Draussen-Sitzen und Kaffee genießen. Eine neue Situation für uns alle. Auch wir Gefühlsmenschen müssen nun lernen, den Verstand über das Herz zu stellen, denn das verlangt diese Situation. Eine große Herausforderung. Ich höre meist auf meinen Bauch / auf mein Herz, das hat sich eigentlich immer als richtig erwiesen. Doch während mein Herz gerade nach einem Ausflug ans Meer schreit, weiß ich, dass wir nun alle Verzicht lernen müssen. Jetzt heißt es zusammenzuhalten und zugleich voneinander fern zu bleiben. 
In den letzten Tagen war ich sehr aufgewühlt, ein Wechselbad der Gefühle. Es geht ja nicht mehr nur um die Angst, sich mit dem Corona-Virus anzustecken. Natürlich hat die Eindämmung große Priorität, aber ich mache mir auch Gedanken, um die wirtschaftlichen Folgen und natürlich was für Auswirkungen die Isolation auf die Menschlichkeit hat, wenn dieser Zustand länger andauert. Man ist ein bisschen hilflos, weil man (außer Zuhause zu bleiben und den Virus so einzudämmen) nicht aktiv handeln kann. Ich bin eigentlich in Krisensituationen ein Mensch, der zu Tatendrang und Kämpfen neigt. Suboptimal ist wohl das passende Wort. 
Doch den Kopp in den Sand stecken ist nun auch keine Option. Also überlege ich mir, wie ich die nächsten Tage gestalten kann, was ich tun kann, damit es meiner Seele gut geht.

1. Ich werde den Tag mit Yoga beginnen. Yoga hilft mir, durchzuatmen, ruhig zu bleiben und so habe ich schon gleich etwas Sport gemacht, was ja auch das eigene Wohlbefinden fördert.

2. Lesen. Ich habe einige ungelesene Bücher auf meiner Kommode, die werde ich jetzt mal nach und nach lesen. Den Kopp ausschalten und in eine andere Welt abtauchen. 

3. Bloggen. Ich wollte schon längst die Rückblicke fertig geschrieben haben, das werde ich in den nächsten Tagen mal aufholen.

4. Kochen. Im Homeoffice kann ich auch an Wochentagen gesunde Gerichte kochen, natürlich mit viel Obst und Gemüse um das Immunsystem zu pushen.

5. Malen. Malen entspannt mich einfach total. Malen nach Zahlen, Steine anmalen, Malbücher, ...

6. Sport. Online gibt es viele Sportvideos zum Mitmachen, falls man sich also mal so richtig auspowern muss, findet man bestimmt was passendes. Kickboxen zum Beispiel. :-)

7. Aufräumen, ausmisten, Fenster putzen. Das sind so Dinge, die man immer vor sich her schiebt und das könnte jetzt doch WIRKLICH endlich mal angehen.

8. Serien suchten. Ich habe noch so viele Serien auf meiner Watch-List, die schaffe ich wohl in den nächsten Jahren nichtmal, aber man kann ja mal damit anfangen.

9. Wellness. Beauty-Maske, Peeling, alles was der Haut gut tut. Mal ein paar Tage ohne Make-Up, dafür ein schönes Verwöhnprogramm. 

10. Das ALLERWICHTIGSTE zum Schluss!!! Kommunikation. Ich habe in den letzten Tagen unzählbar viele Gespräche mit Freunden und Verwandten geführt. Das ist gerade in dieser Zeit sooosooooo wichtig. Egal ob Anruf, Sprachnachricht, Facetime, E-Mail, Nachricht. Mein Mann macht zum Beispiel gerade mit mehreren Freunden einen Video-Chat, weil die sich dieses Wochenende eigentlich treffen wollten. 

Wir können leider gerade alle nichts an der Situation ändern, ich denke, dass diese Hilflosigkeit auch das ist, was uns so sehr zu schaffen macht. Man kann nicht daraus weg, man kann niemandem die Schuld geben. Wir müssen das leider so hinnehmen. Akzeptieren. Und dann können wir uns auf die Umstände einstellen und gemeinsam zumindest dafür sorgen, dass das Virus schnellstmöglich eingedämmt wird.

Passt auf Euch auf. Bleibt gesund. Achtet aufeinander.

Ich sende Euch ganz herzliche Grüße aus der Hansestadt.
Jennie 





Sound of Silence by Simon & Garfunkel

"In restless dreams I walked alone
Narrow streets of cobblestone
'Neath the halo of a street lamp
I turned my collar to the cold and damp
When my eyes were stabbed by the flash of a neon light
That split the night
And touched the sound of silence."


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